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Niedrigzinsen, Negativzinsen und Strafzinsen – Schlagworte, die man im Zusammenhang mit Geldanlagen in den letzten Jahren immer häufiger gehört hat. Tatsächlich zeigt die Statistik, dass die Entwicklung der durchschnittlichen Zinsen in Deutschland in den letzten Jahren negativ verläuft.
Als normaler Sparer, der hart für sein Geld arbeitet, fragen Sie sich sicherlich: „Wo gibt es noch Zinsen für mein Geld?“ Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben für Sie die besten Anbieter herausgesucht, bei denen es noch gute Zinsen gibt.
Warum gibt es nur noch niedrige Zinsen?
Der Hauptgrund für die aktuelle Niedrigzinsphase ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Um die Wirtschaft innerhalb des Euro-Raums anzukurbeln, hat sie in den letzten Jahren den Leitzins immer weiter abgesenkt. Aktuell liegt dieser bei 0 Prozent.
Für Geld, welches die Banken bei der EZB parken, muss sogar ein Strafzins von aktuell 0,5 Prozent gezahlt werden. Damit möchte die EZB erreichen, dass Banken das Geld zu günstigen Konditionen an Kunden in Form von Krediten weitergeben. Dadurch sollen Investitionen und Konsum gefördert werden, um die strauchelnde Wirtschaft im Euro-Raum zu unterstützen.
Viele große deutsche Banken wie die Deutsche Bank, Commerzbank oder auch die Sparkassen müssen bei der EZB entsprechende Rücklagen halten, damit die Kunden jederzeit Zugriff auf Ihr Gespartes auf Tagesgeldkonten oder Sparbüchern zugreifen können. Diese Rücklagen sind aufgrund der Negativzinsen teuer für die Banken.
Daher werden die niedrigen Zinsen der EZB durch die Banken an ihre Kunden entsprechend weitergegeben. Auf der einen Seite ist das positiv, da das Aufnehmen von Krediten dank der niedrigen Zinsen so günstig wie kaum jemals zuvor ist. Auf der anderen Seite leiden allerdings Sparer unter den niedrigen Zinsen, da das angesparte Vermögen kaum noch wächst oder sogar an Wert verliert, berücksichtigt man die Inflation.
Wo gibt es bei deutschen Banken noch Zinsen?
Ganz gleich, ob Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto, die Zinsen bei nahezu allen Banken in Deutschland auf einem niedrigen Niveau. Die Anbieter mit den derzeit besten Zinsen haben wir für Sie herausgesucht:
Art des Sparens | Bank | Konditionen |
Sparbuch | Bank11 | 0,50 % Zinsen p.a. Mindesteinlage: 1.000 € Maximaleinlage: 250.000 € |
Tagesgeldkonto | Volkswagen Bank | 0,05 % Zinsen p.a. 0,01 % Zinsen ab 100.000 Anlagesumme |
Festgeldkonto | CreditPlus | 0,40 % Zinsen p.a. Anlagedauer: 1 Jahr |
Wo gibt es im Ausland bessere Zinsen als in Deutschland?
Wer sein Geld gewinnbringend ansparen will, der sollte einen Blick über die Bundesgrenzen hinauswagen. Ausländische Banken bieten teilweise deutlich bessere Zinsen als die Geldinstitute hierzulande – vor allem für Tages- und Festgeldkonten. Dank europäischer Einlagensicherung ist das Geld innerhalb der EU genauso sicher wie bei deutschen Banken.
Wir sind der Frage: „Wo gibt es noch Zinsen auf Tagesgeld und Co. im Ausland?“ nachgegangen und haben die besten Anbieter für Sie herausgefunden:
Art des Sparens | Bank | Konditionen |
Tagesgeldkonto | GMB Banca (Italien) | 0,45 % Zinsen p.a. Zinsgarantie: 4 Monate |
Festgeldkonto | GMB Banca (Italien) | 1,10 % Zinsen p.a. Anlagedauer: 1 Jahr |
Wie sicher sind die Geldanlagen im Ausland?
Innerhalb der Europäischen Union (EU) sind Spareinlagen von privaten Geldanlegern bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gesichert (Einlagensicherung). Das bedeutet, dass auch im Falle einer Bankeninsolvenz, das Sparguthaben von Privatanlegern gesetzlich gesichert ist. Damit gelten innerhalb der EU in jedem Mitgliedsstaat die gleichen Standards.
Alternativen zu Tages- und Festgeld
Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten sind nur bedingt als Geldanlage geeignet. Gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld haben all diese Sparprodukte einen natürlichen Feind: die Inflation.
Inflation bedeutet Preissteigerung. Die Inflationsrate gibt also an, um wie viel Prozent sich die Preise im Allgemeinen erhöhen. Eine der Aufgaben der EZB ist es, eine möglichst stabile Inflationsrate von 2 Prozent pro Jahr anzustreben. Jede Geldanlage und jedes Sparprodukt, welches nicht mindestens 2 Prozent an Zinsen pro Jahr abwirft, reduziert so gesehen also den Wert des angesparten Geldes.
Zwar ist die Inflationsrate aktuell seit Ausbruch der Corona-Pandemie in den letzten Monaten stark gesunken und liegt teilweise sogar im negativen Bereich, langfristig wird sie sich auf diesem Niveau wahrscheinlich nicht halten. Aus diesem Grund sind Tages- und Festgeld als langfristige Geldanlage auch nicht geeignet.
3 Säulen für Ihr Gespartes
Die meisten Menschen arbeiten hart für ihr Geld. Dementsprechend klug ist es, das angesparte Geld auch so aufzuteilen, dass dieses ebenfalls hart für einen selbst arbeitet. Am besten geht das mit einer Aufteilung des eigenen Geldes auf 3 Säulen:
- Das eigene Girokonto – für die Ausgaben des täglichen Lebens
Das eigene Einkommen, ganz gleich, ob aus Arbeitseinkommen oder als Privatentnahme vom Geschäftskonto als Selbstständiger, landet zuerst auf dem Girokonto. Hiervon werden alle Kosten des täglichen Lebens wie Miete, Strom und Lebensmittel bezahlt. Was dabei übrig bleibt, kann auf die beiden nachfolgenden Konten aufgeteilt werden.
- Das Tagesgeldkonto – als finanzieller Puffer für unvorhergesehene Ausgaben
Das Auto geht kaputt, die Waschmaschine gleich hinterher und auch der Kühlschrank will nicht mehr so richtig – um bei unvorhergesehenen Ausgaben nicht in Panik zu verfallen, empfiehlt es sich, einen finanziellen Puffer aufzubauen. Am besten geht das mit einem Tagesgeldkonto. Hier ist das Geld erst einmal außer Sichtweite und trotzdem täglich verfügbar.
Hier geht es zum kostenlosen Tagesgeld-Rechner. Er zeigt an, wo es die meisten Zinsen gibt.
- Langfristige Geldanlage – Aufbau von Vermögen über einen längeren Zeitraum
Für langfristiges Sparen und Vermögensaufbau eignen sich Tages- und Festgeldkonten aufgrund der niedrigen Zinsen nicht. Annehmbare Renditen lassen sich heutzutage meist nur noch über Aktien und Fonds erwirtschaften. Am einfachsten geht dies über ein eigenes Depot oder einen entsprechenden Sparplan.
Mit unserem Depot-Rechner können Sie sich die besten Banken anzeigen lassen.
Hier gibt es außerdem noch gute Zinsen
Neben der Möglichkeit, mit einem eigenen Depot oder einem Fondssparplan Rendite zu erwirtschaften, bietet sich noch eine weitere Alternative. Knapp ein Drittel der Bankenlandschaft in Deutschland besteht aus Genossenschaftsbanken. Dazu gehören beispielsweise die Volks- und Raiffeisenbanken oder die Sparda-Bank.
Genossenschaftsbanken beteiligen Ihre Mitglieder am Gewinn des Unternehmens. Wer also Anteile an einer Genossenschaftsbank erwirbt, kann mit relativ guten Renditen rechnen. In den letzten Jahren lag der durchschnittliche Zins bei rund 4 Prozent, teilweise sind sogar 6 Prozent möglich. Auch in Zeiten der Krise wollen die Genossenschaftsbanken entsprechende Renditen für Ihre Mitglieder auszahlen.
Um Anteile an einer Genossenschaftsbank zu erwerben, müssen Sie zwingend Kunde dieser Bank werden. Gleichzeitig ist die Ausgabe der Genossenschaftsanteile begrenzt, sodass sich nicht jeder beliebige Betrag darüber vermehren lässt.
Fazit: Wo gibt es denn noch Zinsen?
Die derzeitige Niedrigzinsphase ist nicht nur für Banken, sondern vor allem für Sparer eine herausfordernde Zeit. Mit etwas finanziellem Wissen und einem Auge für gute Möglichkeiten findet man dennoch auch heute noch gute Angebote, bei denen es noch Zinsen gibt.